Wettbewerbe
Claudia Quakernack: Musikpädagogin und Schulleiterin der Musikschule Senne, Bielefeld
Wenn ich über die Vorteile und positiven Aspekte der Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf Wettbewerbe spreche, beziehe ich mich als Pädagogin vor allem auf die solistische Arbeit, mit der ich mich als Schulleiterin der Musikschule Senne in Bielefeld intensiv auseinandersetze. Bereits als Kind habe ich sowohl an Orchester- wie zahlreichen Solowettbewerben teilgenommen, was natürlich mein heutiges Gesamtbild geprägt hat. Grundsätzlich empfinde ich Wettbewerbe als einen positiven Ansporn für zielorientierte Arbeit. Bereits die Anmeldung zu einem Wettbewerb signalisiert dem Schüler oder der Schülerin eine Wertschätzung der Lehrkraft.
Extrinsische Motivation.
Wettbewerbsvorbereitung bedeutet fokussiert zu arbeiten. Der gewünschte »perfekte Vortrag« beim Wettbewerb ist immer eine Momentaufnahme, aber der Weg dorthin, ist für mich das eigentliche Ziel. Was an einem ausgewählten Programm exemplarisch gelernt wird, überträgt sich automatisch auf […]
Die finanziellen Herausforderungen bei der Organisation großer Wettbewerbe
Musikwettbewerbe sind insgesamt wichtig, um Talente zu entdecken, musikalische Fähigkeiten zu fördern, die künstlerische Entwicklung zu unterstützen und den kulturellen Austausch in der Musikwelt zu fördern. Der DHV hat hier seit seinem Bestehen immer wieder attraktive Konzepte und Antworten auf die Organisation von Wettbewerbs-Veranstaltungen gefunden.
Die Idee des Musikwettbewerbs braucht eine Struktur, welche Kategorien, Altersgruppen und Musikstile in Konkurrenz treten und nach gewissen Regeln beurteilt werden sollen. Eine Wettbewerbsordnung wurde seitens der Fachmusikerinnen und -musiker des Verbandes schon vor vielen Jahren erstellt und nach den aktuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten der fachmusikalischen Entwicklungen immer wieder angepasst. Im DHV sind zentrale Veranstaltungen dieser Art der Akkordeon Musik Preis (AMP), der sich in einem nationalen Zwei-Phasen-Wettbewerb durch alle Bundesländer mehr den Solistinnen und Solisten sowie den Ensemblemusizierenden widmet. Für die Orchesterwelt steht […]
Erfahrungsbericht aus der praktischen Juroren-Tätigkeit
Musikwettbewerbe lassen sich – anders als z. B. in vielen Sportarten – kaum mit Maßband und Stoppuhr bemessen. Es werden Jurorinnen und Juroren eingesetzt. Ich will hier einige Aspekte der Jury-Arbeit aus meinen Erfahrungen anführen.
Berufung von Juroren und Jurorinnen
Grundsätzlich ist ein Berufungsverfahren für zukünftige Jurorinnen und Juroren nicht eindeutig geregelt, zu unterschiedlich sind Lebensläufe und musikalische Werdegänge der entsprechenden Persönlichkeiten. Zugegeben: Ein abgeschlossenes Musikstudium ist natürlich sehr hilfreich. Ansonsten sind es auch Wettbewerbserfolge der Personen, als Dirigent*in oder als Ausbilder*in von erfolgreichen Schülerinnen und Schülern im Solo, Duo usw..
Man fällt also auf und wird dann z. B. auf ein Jurorensymposium eingeladen, wo man sich mit bestimmten Umständen und Denkweisen über das Werten vertraut machen kann. Es gibt eine Juror*innen-Vorschlagsliste mit ca. 70 Personen – abrufbar in der Geschäftsstelle des DH
Literatur für das eigene Orchester richtig einzuschätzen ist, manchmal nicht so leicht. Entscheidend ist dabei die Frage, seit wann man mit dem Orchester zusammenarbeitet und wie gut man die einzelnen Spielfähigkeiten der Spielerinnen und Spieler kennt. Sollte man das Orchester erst seit Kurzem leiten, so kann man sich im Notenarchiv einen Überblick verschaffen, was in vergangenen Jahren gespielt wurde. Hilfreich ist auch nachzufragen, was denn Lieblingsstücke sind oder waren, die im Orchester gespielt wurden. So erfährt man aus erster Hand, was die einzelnen Orchesterspieler*innen gerne somit gut spielen. Diese gesammelten Informationen, die sich wie ein Puzzle zusammenfügen, sind hilfreich für die Einschätzung des eigenen Orchesters. Als musikalische Leitung ist es das Ziel, interessante Stücke auszusuchen, die für alle Beteiligten musikalisch und technisch am Instrument umsetzbar sind. Eine dauerhafte Über- oder Unterforderung wird langfristig zu Frust oder Langeweile führen. Von […]
Über das Phänomen »Musikwettbewerb« wurden unzählige Artikel verfasst. Ein Punkt, bei dem sich viele Expert*innen einig sind, ist, dass das Konzept des Wettbewerbs untrennbar mit der Aktivierung von Motivation verbunden ist, die wiederum entweder von außen oder von innen kommen kann. Innere Motivation ist für alle Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung (eines jungen Musikers oder einer jungen Musikerin) von immensem Wert. Obwohl die äußere Motivation von sekundärer Bedeutung ist, besitzt sie die Kraft, Prozesse auszulösen, die zur Wiedererweckung einer schlummernden inneren Motivation führen können.
»Wettbewerbe sind nicht wichtig«, hören wir nicht selten von Musikausübenden. Wenn wir die Bedeutung musikalischer Erfahrung (aktiv durch Musizieren oder passiv als Zuhörer oder Zuhörerin erlebt) mit irgendeiner Auszeichnung bei einem Musikwettbewerb vergleichen, wird vermutlich jeder Pädagoge und jede Pädagogin zustimmen, dass musikalische Erfahrung für einen Schüler oder eine Schülerin bedeutender ist als eine Auszeichnung bei einem Wettbewerb. Unter Berücksichtigung […]
Der Deutsche Harmonika-Verband (DHV) lädt Deutschlands beste Akkordeonistinnen und Akkordeonisten, Mund- und Handharmonikaspielerinnen und -spieler sowie Musizierende auf anderen Instrumenten zur 16. Ausgabe des bundesweiten Wettbewerbs ein. Der Akkordeon Musik Preis (AMP) wird 2024 erstmals in Ettlingen stattfinden. Die Kategorien wurden überarbeitet, wodurch die Teilnahme flexibler möglich ist. Neu mit dabei sind die Kategorien »Schülerorchester« und »Jugendorchester«.
Der Fachbeirat Musik im DHV hat sich in seiner jüngsten Sitzung eingehend mit der Planung des 16. Akkordeon Musik Preis 2024 in Ettlingen befasst. Im Ergebnis wurde die Ausschreibung erstellt, die mit vielfältigen Kategorien für Akkordeon, Mundharmonika und Steirische Harmonika zur Teilnahme einlädt. Neben Solo-, Duo- und Kammermusik können diesmal auch Schüler- und Jugendorchester sowie Spielgruppen teilnehmen.
Wie bei den zurück liegenden Akkordeon Musik Preisen finden die Wettbewerbe in zwei Phasen statt. Im Januar und Februar 2024 werden in den einzelnen […]
Wettbewerbe: positiv oder negativ?
Unabhängig vom Thema muss man meiner Meinung nach immer versuchen, die positiven und negativen Aspekte einer Gegebenheit herauszufinden. Das Wort »Wettbewerb« kann durchaus negativ gesehen werden, wenn es darum geht, um jeden Preis Erste*r werden zu wollen, wenn die am Wettbewerb teilnehmende Person sehr motiviert ist, von einem Team gefördert wird und eine solche Last auf ihren Schultern trägt, dass der Sieg als einzige Lösung, als einziger Ausweg erscheint. Vergessen wir nicht die grundlegende Definition des Wortes »Wettbewerb«: Es handelt sich dabei um eine Aktion, die darauf abzielt, gleichzeitig mit anderen den gleichen Titel zu erlangen. In einem solchen Fall überwiegen sicher die negativen Seiten des Wettbewerbs.
Wenn wir mit einem Wettbewerb hingegen meinen, alles stehen und liegen zu lassen, um das Beste aus sich herauszuholen, dann können wir das Thema gelassen, positiv und rational angehen und es als spannende, faszinierende Angelegenheit betrachten.
Aus […]
Was motiviert euch immer wieder aufs Neue, am WMF teilzunehmen?
Warum lohnt es sich auch für andere nach Innsbruck zu fahren? Wie geht ihr damit um, wenn eure Erwartungen an euch selbst nicht erfüllt werden?Akkordeon-Orchester Grenzach
Das Akkordeon-Orchester-Grenzach verbindet mit der Teilnahme am World Music Festival die schönsten und besten Erinnerungen. Das hängt gewiss damit zusammen, dass unsere Auftritte stets erfolgreich waren. Die Kompetenz führt zum Erfolg und Erfolg motiviert. Entscheidung, ob wir an den Wettbewerben teilnehmen, treffen die Spieler*innen und ich gemeinsam. Der Dirigent bzw. die Dirigentin ist der Motor des Orchesters. Er bzw. sie motiviert, hat den größten Einfluss auf die Spielerinnen und Spieler und sollte in der Lage sein, die gut ausgewählte Komposition optimal vorzubereiten. Die Auswahl der Komposition ist von enormer Bedeutung für das Orchester.
Ich selbst bin immer […]
Was motiviert dich an Wettbewerben teilzunehmen? Was bringt dir eine Wettbewerbsteilnahme für deine musikalische Arbeit? Wie gehst du mit der Aufregung vor den Wertungsspielen um?
Musikwettbewerbe als Hauptbestandteil meiner Kindheit.
Im Alter von sieben Jahren habe ich an der Kreismusikschule Erding (bei München) begonnen, Akkordeonunterricht zu nehmen. Seither begleiteten mich regelmäßige Teilnahmen an Musikwettbewerben durch meine Schulzeit. Einen Unterricht ohne das Ziel, ein Wettbewerbsprogramm einzustudieren, konnte ich mir schnell nicht mehr vorstellen. Ob es daran lag, dass mein Musiklehrer immer sehr viel Wert auf regelmäßige Teilnahmen an Veranstaltungen gelegt hat, am Spaß oder vielmehr an meinem Ehrgeiz, mich mit anderen Akkordeonistinnen und Akkordeonisten in meinem Alter zu messen? Womöglich trifft alles gleichermaßen zu. Insbesondere der Nervenkitzel vor und während dem Wertungsspiel, die spannenden […]
Szeneblick
Partizipationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
Ferienlager sind eine großartige Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, sich mit Gleichaltrigen zu treffen und neue Erfahrungen zu sammeln. Doch wie können Ferienlager für alle Teilnehmenden zu einer positiven Erfahrung werden? Die Antwort liegt in der Partizipation der Kinder und Jugendlichen. In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie Ferienlager die Teilnehmenden dabei unterstützen können, sich aktiv an Entscheidungen zu beteiligen und ihr eigenes Erlebnis mitzugestalten.
Was ist Partizipation?
Partizipation ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem Recht auf Mitbestimmung und Mitsprache verwendet wird. Partizipation bezieht sich auf die Beteiligung von Menschen an Entscheidungsprozessen, die sie selbst betreffen.
Nach einem von Roger Hart und Wolfgang Gernert erarbeiteten Konzept gibt es acht Stufen der Beteiligung, von der Manipulation und Dekoration der Kinder und Jugendlichen (unterste Stufen) bis zur vollen Beteiligung und Mitbestimmung […]
Ein Konzertprojekt des Vereins Yehudi Menuhin Live Music Now Weimar
und der JVA HohenleubenIm Jahr 2022 realisierte das Akkordeonduo con:trust, bestehend aus Marius Staible und Daniel Roth, gemeinsam mit dem Verein Yehudi Menuhin Live Music Now Weimar und der JVA Hohenleuben das Musikprojekt »Kopfkino – Einsitzen in Hohenleuben«. Zusammen mit den Sängerinnen Luiza Ernst und Donata Burckhardt sowie neun Strafgefangenen der JVA Hohenleuben entwickelten sie ein gemeinsames Konzertprogramm, das zweimal zur Aufführung kam. HI-Redakteurin Daniela Höfele hat das Duo con:trust getroffen und mit ihnen über die Entstehung und Durchführung von »Kopfkino« gesprochen.
Als Stipendiaten von Yehudi Menuhin Live Music Now Weimar e.V. habt ihr 2022 gemeinsam mit dem Verein das Projekt »Kopfkino – Einsitzen in Hohenleuben« angestoßen. Wie kam es zu der Idee?
Der Verein Live Music Now hat es sich […]
Ein Interview mit den Erfolgskomponisten Mathias Rauch und Norbert Gälle
Ihre Titel »Böhmischer Traum« und »Böhmische Liebe« sind sicher zwei der erfolgreichsten Blasmusik-Hits aller Zeiten. Da beide auch gerne zusammenarbeiten, wie bei »Traum und Liebe«, erlaube ich mir die Fragen in diesem Interview parallel zu stellen. Lassen Sie uns starten!
Wie erklären Sie sich den riesigen Erfolg Ihres Titels?
Matthias Rauch (MR): Ich glaube, dass die Böhmische Liebe ein besonderer Mix aus Musik und Lyrik ist … die Kombination vom zweideutigen Text und der auf der einen Seite einfachen Melodie, aber doch mit fordernden schwierigen Stellen im Bass-Solo und harmonischen Hindernissen reizt zum Nachspielen. Der Text ist romantisch, eine Liebesgeschichte…eine Hommage an viele Dinge im Leben. Ich glaube das ist das Geheimrezept der Polka, deswegen ist sie so vielseitig einsetzbar. Sie funktioniert […]