Was motiviert euch immer wieder aufs Neue, am WMF teilzunehmen?
Warum lohnt es sich auch für andere nach Innsbruck zu fahren? Wie geht ihr damit um, wenn eure Erwartungen an euch selbst nicht erfüllt werden?
Akkordeon-Orchester Grenzach
Das Akkordeon-Orchester-Grenzach verbindet mit der Teilnahme am World Music Festival die schönsten und besten Erinnerungen. Das hängt gewiss damit zusammen, dass unsere Auftritte stets erfolgreich waren. Die Kompetenz führt zum Erfolg und Erfolg motiviert. Entscheidung, ob wir an den Wettbewerben teilnehmen, treffen die Spieler*innen und ich gemeinsam. Der Dirigent bzw. die Dirigentin ist der Motor des Orchesters. Er bzw. sie motiviert, hat den größten Einfluss auf die Spielerinnen und Spieler und sollte in der Lage sein, die gut ausgewählte Komposition optimal vorzubereiten. Die Auswahl der Komposition ist von enormer Bedeutung für das Orchester.
Ich selbst bin immer für eine Wettbewerbsteilnahme, weil ich der Meinung bin, dass mein Orchester aus den zugehörigen Probephasen musikalisch am meisten profitiert. Unsere intensivste Zeit beginnt immer mindestens ein halbes Jahr vor dem Wettbewerb. In dieser Phase widmen wir uns ausschließlich jenen Kompositionen, welche wir auf dem Wettbewerb vortragen möchten, und nehmen auch keine anderen Auftrittsmöglichkeiten wahr. Dabei gehen wir auf jedes Detail ein und versuchen, die bestmögliche Interpretation zu erzielen. Die Leistung der Spielerinnen und Spieler wird somit konstant gefordert und gefördert, was letztendlich zu allgemeiner Zufriedenheit führt. Allein aus diesem Grund würde ich meinen Kollegen und Kolleginnen empfehlen, eine solche Herausforderung anzunehmen – auch wenn der Aufwand für die Wettbewerbsvorbereitung nicht zu unterschätzen ist. Wir kommen alle an unsere Grenzen. Unser Orchester hat aber dadurch enorme Fortschritte erzielt, was uns heute in die Lage versetzt, neue Werke viel schneller und einfacher.
Unser gegenwärtig größtes Problem besteht darin, dass der Probenbesuch der Spielerinnen und Spieler nicht konstant ist. Dies erschwert und verlangsamt unsere Arbeit. Wir Amateurmusikerinnen und -musiker brauchen Kontinuität und regelmäßige, gut besuchte Proben, damit wir optimal aufeinander eingespielt sind. Leider zeigt sich dieses Problem immer deutlicher, was uns Dirigentinnen und Dirigenten oft davon abbringt, den Aufwand einer Wettbewerbsteilnahme zu betreiben. Denn schließlich spiegelt das Orchester seinen Dirigenten bzw. seine Dirigentin durch, seine Leistung und sein Können wider. In diesem Fall ist der Zusammenhalt der Spielerinnen und Spieler sowie die Relation zum zum Dirigenten oder zu Dirigentin von entscheidender Bedeutung. Nach jedem Auftritt gebe ich eine realistische und objektive Reflexion an meine Spielerinnen und Spieler weiter, sodass unsere Erwartungen dieser entsprechen. Mein Leitmotiv lautet: Wir müssen nicht besser sein als alle anderen, aber wir sollten versuchen, die beste Version unserer selbst zu sein.
Akkordeonorchester Elmshorn der Musikschule Elmshorn
Seit unserer ersten Teilnahme am World Music Festival im Jahr 1998 sind wir immer wieder aufs Neue von dem Event begeistert. Und in den knapp 30 Jahren, die wir schon regelmäßig nach Innsbruck reisen, konnten wir die Vorbereitungsphase und das Reiseerlebnis für unsere Orchestermitglieder absolut perfektionieren. Wir fangen tatsächlich schon ein bis zwei Jahre im Voraus mit der Planung an und richten unsere Proben auf unseren Auftritt aus. Auch fahren wir in jeden Osterferien für eine Woche auf Orchesterfahrt nach Dänemark, um unseren Stücken den letzten Feinschliff zu verleihen.
Wir können uns noch sehr gut daran erinnern, wie beeindruckt wir auf unserem ersten Festival von dem hohen spielerischen Niveau und dem umfangreichen Repertoire waren. Das hatten wir in so einer Form vorher noch nicht erlebt. Daher können wir allen, die sich für das Instrument interessieren und begeistern, diese Veranstaltung nur ans Herz legen. Wo sonst verbringt man ein ganzes Wochenende mit Tausenden von Akkordeonistinnen und Akkordeonisten mit herrlichem Panoramablick auf die Tiroler Berglandschaft, ganz zu schweigen vom Rahmenprogramm und dem obligatorischen Partyabend mit dem Orchester Hohnerklang.
Wir haben in Mutters bei Innsbruck eine ganz tolle Pension, die uns seit den Neunzigerjahren aufnimmt und mittlerweile fest zur Orchesterfamilie gehört – inklusive Orchesterprobe auf der Dachterrasse mit Blick auf die Alpen. Dort üben wir ein letztes Mal, bevor es dann auf die große Bühne geht. Natürlich haben wir Erwartungen und Ansprüche, was unsere Teilnahme angeht. Allerdings nehmen so viele großartige und talentierte Orchester an dem Wettbewerb teil, dass wir uns vorrangig einfach nur geehrt fühlen, die Bühne mit all diesen beeindruckenden und inspirierenden Akkordeonisten teilen zu können. Auf den zweiten Platz in der Höchststufe beim letzten WMF 2019 sind wir natürlich dennoch ganz besonders stolz!
Akkordeonorchester Balingen
Text: Maik Merle, 2. Dirigent
Was uns immer wieder aufs Neue motiviert, am World Music Festival teilzunehmen
Die Teilnahme an einem so großen Wettbewerb motiviert uns dazu, neue musikalische Herausforderungen anzugehen und möglichst tief in die Materie einer Komposition einzutauchen. Das klar terminierte Vorspiel vor Publikum und Wertungsrichtern gibt uns einen genauen Zeitraum vor, innerhalb dessen ein Stück auf möglichst hohem Niveau vorbereitet werden muss. Dadurch beschäftigen sich unsere Spielerinnen und Spieler auf eine Weise mit dem musikalischen Material, die im normalen Konzertbetrieb kaum zu erreichen wäre. Natürlich spornen uns auch unsere bisherigen Erfolge beim WMF dazu an, immer wieder aufs Neue die Herausforderung einzugehen.
Wie wir uns vorbereiten
Zusätzlich zu unseren regulären Proben mittwochabends planen wir in den Monaten vor dem World Music Festival immer wieder Probesamstage bzw. Probewochenenden ein. Hier können anspruchsvolle Stellen in einzelnen Stimmen auch in Stimmproben auseinandergenommen und sorgfältig eingeübt werden. Durch die Teilnahme an kleineren Wertungsspielen und Landeswettbewerben wird das Wertungsstück unter Wettbewerbsbedingungen erprobt und die Konzentrationsfähigkeit des Orchesters bzw. des Dirigenten gefestigt.
Warum es sich auch für andere Orchester lohnt, nach Innsbruck zu fahren
Das WMF in Innsbruck ist ein einzigartiges Festival, das sich für Vereine aller Niveaus und Zielsetzungen lohnt. Man kann unter anderem großartige Konzerte verschiedenster Künstlerinnen und Künstler, Ensembles und Orchester erleben, Kontakte zu anderen Vereinen knüpfen oder einfach die gute Stimmung in der Stadt genießen. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins wird durch die gemeinsamen Erlebnisse gestärkt und die musikalische Erfahrung aller Spielerinnen und Spieler wird durch das Wertungsspiel gesteigert. In den verschiedenen Kategorien kann jedes Orchester eine für sich angemessene Konkurrenz finden. Von Innsbruck kommen wir stets mit neuen Inspirationen nach Hause.
Wie wir damit umgehen, wenn wir unsere Erwartungen an uns selbst nicht erfüllen werden
Bei uns steht die Spielfreude an oberster Stelle. Geht im Wertungsspiel mal etwas schief, sehen wir getreu dem Motto »Sometimes you win and sometimes you learn” auch solche Rückschläge als Chance zur Weiterentwicklung. Wir reflektieren die Situation gemeinsam und entwickeln dafür – wenn nötig – Lösungsstrategien für die nächsten Wertungsspiele. Unsere gute Stimmung im Orchester und die Freude über die gemeinsamen Erlebnisse bleiben davon unberührt.
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