Auf die Bühne!
Die beste Wirkung beim Publikum erzielen.
Wie Amateurmusikvereine die Bühne als Plattform für gesellschaftliches Wirken nutzen
Angesichts (welt-)politischer Erdrutsche und der kaum fassbaren Dimension an Herausforderungen, die derzeit vermeintliche Grundfeste erschüttern, stellen sich viele Menschen die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, im Kleinen zu kämpfen und sich (ehrenamtlich) einzusetzen. Die Welt spielt verrückt und belastet in unterschiedlichem Maß die Lebensrealität jeder und jedes Einzelnen. Doch gesellschaftliche Herausforderungen entstehen nicht erst »da oben«. Sie lassen sich an der Basis beeinflussen, dort, wo sich jeder Mensch seinen Platz in der Gesellschaft einrichtet. Im Austausch, der Zusammenarbeit und Auseinandersetzung miteinander werden nicht nur Differenzen deutlich, sondern entstehen Brücken und Kompromisse.
Nicht nur Journalist*innen sprechen gern von der »(welt-)politischen Bühne« – also von einem Raum, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bündelt; der dafür sorgt, dass wahrgenommen, reflektiert und rezipiert wird, was auf ihr passiert. Ganz offensichtlich also ein Ort mit […]
Interview mit Matthias Klosinski, Professor für psychische Gesundheit und professioneller Sänger, über Nervenkitzel und Lampenfieber
Wer auf die Bühne geht, wagt den Spagat zwischen abliefern sollen und Spaß haben. Nicht immer hat man über seinen Körper die Kontrolle, wenn es drauf ankommt. Redakteurin Sandra Bildmann hat den professionellen Sänger und promovierten Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Matthias Klosinski gefragt, welche Aspekte mitentscheiden und was man gegen Nervosität tun kann. Die beiden kennen und duzen sich, weil sie bereits gemeinsam auf der Bühne gestanden haben.
Lieber Matthias, oft heißt es: »Das ist reine Kopfsache!« Wie viel Kopf steckt im Musizieren?
Oh, schwierige Frage! Im Idealfall sind immer Kopf und Herz dabei. Es gibt ja auch sehr unterschiedliche Typen. Manche sind eher so ein bisschen intellektuell unterwegs, bei denen ist wahrscheinlich etwas mehr Kopf dabei. Und dann gibt […]
»Besser ein einfaches Stück sehr gut als ein schwieriges nur mäßig gespielt«
Ein Blick auf das World Music Festival 2025 aus der Sicht eines langjährigen Jurors
Endlich wieder Innsbruck! Nach sechsjähriger Zwangspause findet 2025 wieder das größte Event der Harmonikawelt in Tirol statt. Wir alle hoffen auf rege Teilnahme und auch darauf, an frühere Highlights anknüpfen zu können. Für die Mitglieder in den verschiedenen Jurys ist dieser Wettbewerb eine enorme Herausforderung. Nicht selten erstrecken sich die Wertungen einzelner Kategorien über zwei Tage mit insgesamt bis zu 40 Orchestern oder Spielgruppen.
»Wie machen Sie das, nach welchen Kriterien kommt die Jury zu ihrer Bewertung?«
Gerade weil bei Musik nicht mit Maßband und Stoppuhr ermittelt werden kann, fällt die Antwort auf diese Frage sehr komplex aus. Alle Töne korrekt und zum richtigen Zeitpunkt gespielt reicht leider nicht für die vorderen Plätze, […]
Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 verwandelt sich Innsbruck wieder in ein Paradies für Harmonika-Fans
Nach einer sechsjährigen Pause ist es wieder soweit! Das World Music Festival (WMF) steht vor der Tür und alle sind gespannt auf musikalische Highlights in der gewohnt alpenländisch-heimischen Festivalumgebung in Innsbruck. Das Congress-Haus und die Säle der Messe Innsbruck stehen parat für die Wettbewerbsvorträge, die am Freitag und Samstag in allen Kategorien stattfinden.
Neu ist in 2025, dass der Harmonikaverband Österreichs (HVÖ) zeitgleich in Kooperation mit den Wettbewerben des WMF seinen Wettbewerb »Tag der Harmonika« ebenfalls in Congress und Messe Innsbruck ausrichtet. Während das WMF sich mehr auf die Orchester- und Ensemble-Musik konzentriert, stehen beim Tag der Harmonika eher die Solo-, Duo- und Volksmusikensemble-Kategorien im Mittelpunkt. Dies gilt für alle Harmonikainstrumente, ob Akkordeon, Steirische Harmonika oder Mundharmonika. Die Vielfalt der Kategorien gibt erstmals die Gelegenheit, für jegliche Art von […]
Tipps für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Eine überzeugende Präsenz ist in der Jugendarbeit und bei der Leitung von Kinder- und Jugendorchestern von großer Bedeutung. Ob bei der Moderation von Gruppenstunden, Ferienfreizeiten oder bei der Leitung eines Orchesters – eine starke Präsenz hilft, die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen und sicher und selbstbewusst aufzutreten. Doch wie kann sie verbessert werden? Der folgende Artikel gibt Anregungen, die sowohl in der Jugendarbeit als auch in der Orchesterleitung praktisch umsetzbar sind.
Körpersprache als Schlüsselelement
Die Körpersprache spielt bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle. Sie ist oft ausschlaggebend dafür, wie ein*e Jugendleiter*in von den Teilnehmenden wahrgenommen wird. Eine aufrechte Körperhaltung vermittelt Selbstvertrauen und Sicherheit, was besonders in größeren Gruppen oder in Orchestern, in denen viele Kinder oder Jugendliche gleichzeitig betreut werden, wichtig ist.
Offene Gesten und […]
Cueca boliviana
Die Cueca ist der Nationaltanz Chiles und Boliviens. Sie ist sehr variantenreich und hat viele Ausschmückungen. Die Merkmale des Paartanzes aber sind das Taschentuch, mit welchem die Tanzenden wedeln und der 6/8-Takt.
In vielen Liedtexten wird die Heimat gepriesen und die Cueca »Viva mi patria Bolivia« (Es lebe meine Heimat Bolivien) ist eine inoffizielle Nationalhymne. Die Menschen in Bolivien lieben diese Musik. Bei Konzerten wird lauthals mitgesungen und im letzten Teil klatscht der ganze Saal den markanten Rhythmus mit.
Das Akkordeon ist in dieser Musik nicht sehr oft anzutreffen, doch wird Hernán Rivera Unzueta häufig in Verbindung mit diesem Instrument genannt. In der Region Cochabamba ansässig, hat er uns einige, interessante Aufnahmen mit seiner großen Hohner Morino hinterlassen.
Die bolivianische Cueca hat eine klare Form. Die einzelnen Teile haben jeweils festgelegte Tanzschritte und unterscheiden sich klanglich deutlich. So geben sie […]
…und ein »großes Danke für sein Lebenswerk«
Deutscher Harmonika-Verband verliert eine Musikerpersönlichkeit und Ausnahmeerscheinung
»Ein großes Musikerherz hat aufgehört zu schlagen und die deutsche Harmonika-Szene verliert eine ihrer prägenden Kräfte«, mit diesen Worten reagiert Jochen Haußmann MdL, Präsident des Deutschen Harmonika-Verbandes, auf die Nachricht vom Tod seines Vorgängers Fritz Dobler. Dieser verstarb am letzten Donnerstag in der Nacht auf Freitag. Zur Ausnahmeerscheinung wurde der gebürtige Singener früh: Er war mit 15 der jüngste Student an der Trossinger Musikschule, dem heutigen Hohner-Konservatorium, begann seine Karriere aber schon als Achtjähriger »mit flinken Fingern und einem phänomenalen Repertoire als lokale Berühmtheit auf der diatonischen Handharmonika« in seiner Heimatstadt Singen, wie es in einem Bericht zu seinem 85. Geburtstag heißt. 1954 wurde er Weltmeister beim Coupe Mondiale in Stuttgart. »Heute stehen wir mit staunenden Augen und großer Anerkennung vor seinem Lebenswerk, sagen Danke und nehmen Abschied […]