Rein ehrenamtlich, mit viel Zeit und Liebe fürs Detail hatte Jessica Ott das Märchen für die individuellen Bedürfnisse der Kinder des AHC Sielmingen als Theaterstück umgeschrieben. Sie stellte sich auch der Herausforderung, mit den vielen Schauspielern zwischen 5 und 16 Jahren, die zum Großteil erstmalig auf der Bühne standen, Text zu üben und ihnen die Grundregeln der Schauspielerei beizubringen.
Im 29. Kindertheaterstück des AHC verkörperte Franziska Horvat den Spiegel, welcher der bösen Königin, in einer schauspierischen Höchstleistung von Marina Alber dargestellt, die schlechte Nachricht überbrachte, dass ihre Stieftochter schöner als sie selbst sei. Den 11-jährigen Zwillingen Johanna und Pauline Stoll, gelang es mit Bravour, in Doppelbesetzung die Hauptrolle zu spielen. Wie in jeder Schneewittchen-Story sollte der Jäger Hubert (Yannik Hertler) die Prinzessin deshalb umbringen, doch letztlich floh sie zu den Zwergen und fand in dem jungen Prinzen (David Weinmann) ihre große Liebe.
Schneewittchen fand im Bühnenstück des AHC Unterschlupf bei den acht Zwergen und jeder hatte selbstverständlich einen ganz eigenen Charakter. So litt Hatschi (Louis Jonak) an Heuschnupfen, G’sundheit (Emilie Ruess) sagte immer nur „G’sundheit“, Schlafmütz (Emma Voigt) konnte an keiner Decke vorbeilaufen, ohne müde zu werden, Angstbüx (Yosan Mulugeta) war vorsichtig und ängstlich, Brummbär (Frieda Huffziger) ständig mürrisch, die einzige Zwergin „Happy“ (Leni Ott) glücklich und überschwänglich, der Jüngste „Pimpel“ (Dominic Ott) ein wenig schüchtern und Chef (Sophie Preisendanz) der unbestrittene Boss des Zwergentrupps.
Erzählerin Ella Ott entführte das Publikum aber auch in den Wald, in dem die Moorhexe (Nele Pirngruber), eine Waldfee (Paula Huffziger) und sehr viele unterschiedliche Tiere (Meise: Mayla Lutz, Rehe: Lena, Johanna und Leon Hahn, Igel: Tom Huffziger, Anna Jonak, Mila Dallmer, Jonas Buschhausen, Leophokles Hölter, Ariana Klett, Waschbären: Finja und Tessa Hertler, Lena Gebauer, Hasen: Mirabel, Marlene und Matilda Bayha, Alina Pascher und Lena Aust) lebten.
Besonders gruselig für die zuschauenden Kinder war die Königin nach ihrer Verwandlung in eine böse Hexe, besonders lustig der Zwergen-Song auf die Melodie „Go West“. Auch die. aufwändigen Kostüme, v.a. die Tiere, die ausdrucksstarke Schminke der Schauspieler, die Technik sowie die vielen Requsiten wurden von AHC-Mitgliedern oder Eltern der Schauspieler ehrenamtlich selbst gemacht. Insgesamt mehr als 60 Menschen waren am Gelingen des Theaterstücks beteiligt.
Wir haben Schauspieler mit Migrationshintergrund und schon zum 12. Mal auch Menschen mit Behinderung unter uns,“ erklärte Jessica Ott (Mutter von drei Schauspielern, Regisseurin und Leiterin der ganzen Truppe) stolz nach den Aufführungen.
Umrahmt wurde das Theaterstück wieder mit teilweise selbst arragierter Musik vom Akkordeonorchester des AHC unter Leitung von Rolf Weinmann.
„Es war eine große Herausforderung, aber wir haben das Theaterstück zusammen gut hingekriegt und alles gegeben,“ sagte Jessica Ott nach den Aufführungen zufrieden.
Die Tiere halfen Schneewittchen beim Sauber machen, 2025. Foto: Rainer Albat
Schneewittchens acht Zwerge, 2025. Foto: Rainer Albat