Mitgestaltung der Kulturpolitik durch aktive Mitwirkung im DHV
Das Prinzip »Gemeinsam sind wir stark« gilt für die Musik in vielerlei Belangen, insbesondere wenn es darum geht, in der Öffentlichkeit gehört und anerkannt zu werden. Speziell die Musikerinnen und Musiker haben da die besondere Möglichkeit, sich in der Sprache der Musik in aller Öffentlichkeit auszudrücken und somit Aufsehen und Ansehen zu ergattern. Wichtig ist aber auch der nicht-tonale Bereich der Lobby für die Musik, die – so hat man öfters den Eindruck – manchmal überhört wird, weil in zu leisen oder unkoordinierten Tönen gespielt wird.
Nun ist es vielfach so, dass die singenden und musizierenden Gruppierungen sich sehr gut in den musikalischen Strukturen zurechtfinden. Wenn es aber darum geht, sich darüber hinaus für die Sache »Musik« organisatorisch operativ oder strategisch einzusetzen, herrscht oft große Ratlosigkeit, wie das machbar ist und mit welchem Ziel man dieses Unterfangen angehen sollte.
Engagement im Mosaik der Kulturpolitik
Der Deutsche Harmonika-Verband (DHV), unsere Organisation zur »Förderung und Verbreitung der Akkordeon- und Harmonikamusik«, ist sicherlich nur ein kleiner Stein im Mosaik der Kulturpolitik unserer Gesellschaft. Regional unterschiedlich mit vielfältigen Schwerpunkten, geprägt von Toleranz und Verständnis für die Gleichgesinnten und Mitstreiter, aber auch mit dem Ziel, den Stein im Mosaik zum Glänzen zu bringen und den festen Platz zu behaupten. Dazu braucht es Personen, die sich dafür einsetzen.
Die Organisationsstrukturen des DHV geben in vielerlei Hinsicht die Möglichkeit, sich in die Vereins- und Verbandsstrukturen selbst mit einzubringen und die »Stellschräubchen« der Förderung und Verbreitung der Harmonikamusik zu beeinflussen. Dabei setzt der DHV seit seiner Gründung auf ein Delegiertensystem, das es ermöglicht, eine breite Einbindung der Basis der Mitgliedsvereine zum Mitreden anzuregen und somit den Fokus der Aktivitäten auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene zu setzen.
Ehrenamt als wichtige Säule
Eine große Rolle spielt dabei das Ehrenamt. Auch wenn Vereine oder Verbände in der heutigen Zeit sich immer mehr professionalisieren, liegt die Essenz der Dinge meist im ehrenamtlichen Engagement der Einzelnen, die für die Sache »brennen« und ihre Freizeit der Weiterentwicklung und dem Fortbestehen dieser Sache widmen. Dabei sind Vorkenntnisse – sei es musikalisch oder auch organisatorisch – meist ein willkommenes Additiv, aber bestimmt nicht Voraussetzung für das Engagement. Viele engagierte Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wachsen mit ihren Aufgaben!
Ist man erst einmal Teil dieser gemeinsamen Sache, dann erweitert sich auch sehr schnell das Netzwerk der Gleichgesinnten, ob vereins- oder verbandsübergreifend oder auch auf überregionaler Ebene, so dass die gefundenen Gemeinsamkeiten, dann auch auf der politischen Bühne Fuß fassen können und geeignete Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für bestimmte Aktivitäten gefunden werden können.
Aktive Beteiligung als Mitglied
Der DHV und auch die übergeordneten Verbände (Bundesmusikverband Chor & Orchester, Musikräte) bieten eine Reihe von Beteiligungsmöglichkeiten für einzelne Mitglieder. Der Einstieg in das Netzwerk gelingt meist über fachlich musikalische Fortbildungen, Workshops im organisatorischen Bereich, Arbeitskreise zur Behandlung bestimmter strategischer Themen, ehrenamtliche Leitungsfunktionen in den Bezirken, Ländern und auf Bundesebene, Mitwirkung in musikalischen Fachgremien, Beteiligung an Wettbewerben, Mithilfe bei Events und Veranstaltungen.
Inwieweit die Ideen, Anregungen und Vorschläge einzelner Vereins- und Verbandsmitglieder hier Eingang in die Gestaltung der Kulturpolitik finden, hängt im Wesentlichen davon ab, wie zielstrebig und intensiv sich Mehrheiten und Unterstützer für die Mitgestaltung finden lassen. Nicht alle Wege führen gleich zum Ziel. Vielfach muss man sehr viel Energie und Ausdauer in die Weiterentwicklung der Dinge investieren. Nebeneffekt des Einsatzes kann aber auch sein, dass sich viele Möglichkeiten ergeben, um Musik, Kultur und Kunst aus der Warte des Gestalters bzw. der Gestalterin zu erleben. Erlebnisse, die bleiben und die persönliche (Weiter-) Entwicklung fast immer zum Vorteil beeinflussen.