In einem zweiten Block spielte dieses Mal das Ensemble AkkoFans. Es setzt sich im Wesentlichen aus Workshop-Teilnehmenden der Vorjahre zusammen, die sich in regelmäßigen Proben unter Anleitung von Anita Brandtstäter weiterentwickeln wollen. Neun Akkordeonisten plus Bass, Gitarre und Schlagzeug präsentierten zunächst die Suite „Blues Ballad Boogie“ von Peter Martin, ursprünglich für Streichquartett geschrieben. Charakteristische Tänze erklangen in einem wirkungsvollen Akkordeonensemble-Arrangement von Ronny Fugmann: ein swingender Blues, eine schöne Ballade im Achtel-Feeling und ein flotter Boogie. Ergänzt wurde der Auftritt durch zwei weitere Tänze: durch einen klassischen Tango, neu komponiert von Martina Kluge, mit dem Titel „Día Lluvioso – Regentag“ und als Zugabe durch die fröhliche Polka „Auf der Autobahn“ des slowenischen Komponisten Slavko Avsenik. In der Oberkrainer-Musik ist ja das Akkordeon nicht wegzudenken.
Leider konnte das Konzert nicht ganz pünktlich beginnen: Vielen Dank an die Karnevalsgesellschaft Löstige Positillione von 1972 e.V., die am Vortag am gleichen Ort ihr Sommerfest gefeiert hatte und mit dem Schlüssel für die Stromsäule aushelfen konnte. So begann dann auch der letzte Programmteil mit dem Akkordeon-Orchester Wesseling etwas später als geplant. Die Zuhörerinnen und Zuhörer wurden dafür aber mit einem abwechslungsreichen Programm entschädigt. Es begann mit Oper und Musical: dem Tango nuevo „Yo soy Maria“ aus der Tango-Oper „Maria de Bounes Aires“ von Astor Piazzolla und der wunderschönen Ballade „Memory“ aus „Cats“ von Andrew Lloyd Webber. So richtig swingig wurde es bei „Accordion Joe“ – diesen Song hat das Duke Ellington Orchestra 1930 mit dem Akkordeonisten Cornel Smelser als Solisten gespielt. Dann gab es ein Feuerwerk von Welthits in tollen Orchesterarrangements: von Sting „Fields of Gold“, von Stevie Wonder „I Just Called To Say I Love You“, „Hallelujah“ von Leonard Cohen und „Feel“ von Robbie Williams. Besonders gut kam schließlich das Medley „Bläck Fööss forever“ an – die Gäste klatschten und sangen mit, z.B. bei „Dat Wasser vun Kölle“, „Ming eetste Fründin“, „Katrin“ und „Unsere Stammbaum“.
Viel Applaus animierte die Musikerinnen und Musiker trotz der fortgeschrittenen Zeit noch zu einer Zugabe: „Heal The World“ von Michael Jackson, ein Appell, der in diesen Zeiten äußerst wichtig ist, meinte Anita Brandtstäter. Etwas dazu beitragen konnten die Gäste des Rheinparkkonzertes, denn Hans-Peter Hansen von den Maltesern Brühl-Wesseling hatte in den Umbaupausen mit der Sammelbüchse gesammelt für den Besuchs- und Begleitdienst Mobil und Mittendrin: Damit Seniorinnen und Seniorin soziale Kontakte pflegen und z.B. an Kulturveranstaltungen teilnehmen oder einkaufen können, werden sie von ehrenamtlichen Kräften zu Hause abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Diese Kooperation für soziale Zwecke hat schon Tradition. Zum ersten Mal waren die Malteser beim von Deutschen Musikrat ausgerufenenen Friedenstag der Musik im Juni 2022 nach dem Überfall von Russland auf die Ukraine dabei.