Das „Instrument des Jahres“ wird jedes Jahr von den Landesmusikräten gewählt. Gemeinsam mit den Landesfachverbänden gestalten sie das Aktionsjahr vor Ort mit Leben – so kann das Mottojahr dort wirken, wo musikalisches Engagement entsteht: in Vereinen, Orchestern, in Musikschulen und im kulturellen Alltag. Neben zentralen Leuchtturmveranstaltungen sind die Aktivitäten der Orchester und Vereine vor Ort entscheidend, um das Akkordeon sichtbar zu machen und Menschen für das Instrument zu begeistern. Es ist eine besondere Gelegenheit, neue Zielgruppen zu erreichen, potenzielle Mitglieder aufmerksam zu machen und auch die Presse durch die erhöhte öffentliche Wahrnehmung gut anzusprechen.
Treten Sie selbstbewusst auf und verstehen Sie sich als Botschafterinnen und Botschafter des Akkordeons. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie das »Jahr des Akkordeons« gezielt, um das Instrument dort zu präsentieren, wo sich Ihre Zielgruppen befinden. Aufsuchende Angebote haben den Vorteil, dass Sie Menschen erreichen, die Ihr Orchester oder das Akkordeon bisher nicht kennen. Bieten Sie neue, attraktive Konzert- und Klangerlebnisse an und nutzen Sie das Jahr bewusst, um Neues auszuprobieren. Gemeinsam können wir das Akkordeon ins Rampenlicht rücken und noch bekannter machen.
Im Folgenden finden Sie Anregungen, wie Sie und Ihr Orchester oder einzelne Musizierende aktiv werden können.
- Präsenz im öffentlichen Raum: dorthin gehen, wo die Menschen sind
Um das Akkordeon Menschen näherzubringen, die bisher nur wenig Berührung mit dem Instrument hatten, eignen sich öffentliche Orte besonders gut. Stadtfeste, Straßenfeste oder lokale Märkte bieten sich an, um dort mit einem Ensemble aufzutreten oder eine niedrigschwellige Ausprobierstation einzurichten. Auch kleine Straßenmusik-Formate sind wirkungsvoll. Dabei können sich Musizierende aus Ihrem Orchester an verschiedenen Punkten der Innenstadt verteilen und für kurze Zeit spielen.
Wichtig ist, dass erkennbar wird, zu welchem Orchester die Musizierenden gehören und wo man bei Interesse mitmusizieren kann – etwa durch Flyer, Plakate, einheitliche Kleidung oder kleine Infomaterialien.
- Konzerte an besonderen Orten
Der Eventcharakter spielt heute eine große Rolle. Konzerte an ungewohnten Orten wecken Aufmerksamkeit und schaffen besondere Atmosphäre. Einkaufszentren, Parkhäuser, historische Stadttürme, Industriehallen oder Feuerwehrhallen sind Orte, die das Akkordeon in einem neuen Licht zeigen können. Solche Formate sprechen häufig Menschen an, die sonst nicht in ein klassisches Konzertformat gehen würden. Außerdem freuen sich die Eigentümer der Orte vielleicht auch, wenn man ihre Location neu belebt.
- Aktionen zu Welttagen und kulturellen Anlässen
Ein besonderer Anlass ist ein natürlicher Aufmerksamkeitsmagnet. Nutzen Sie solche Anlässe aktiv, zum Beispiel:
- den Welttag des Akkordeons am 6. Mai
- die Fête de la Musique (Tag der Musik) am 21. Juni
Öffentliche Auftritte, kleine Konzerte oder Kooperationen – etwa mit Chören, Musikschulen, Kulturvereinen oder Kirchenmusik – können an diesen Tagen besonders gut wahrgenommen werden. Die Presseberichterstattung fällt hier häufig leichter.
- Die Vielfalt des Akkordeons zeigen
Gerade im Aktionsjahr lohnt es sich, unterschiedliche Literatur, Stilrichtungen und Besetzungen zur Aufführung zu bringen. Brechen Sie bewusst die Grenzen auf – ob Klassik, Jazz, Pop, Volksmusik, Neue Musik oder Weltmusik. Zeigen Sie, was das Akkordeon alles kann. Ein vielfältiges Repertoire spricht unterschiedliche Menschen an und öffnet Türen zu neuem Publikum.
- Menschen zusammenbringen
Das Akkordeon hat eine lange Tradition des gemeinschaftlichen Musizierens. Nutzen Sie diesen geselligen Faktor: Unterhaltungsabende, Musiktheateraufführungen, Begegnungs- und Mitmachformate sowie moderierte Konzerte bringen Menschen zusammen. Kombinieren Sie Musik, Austausch und vielleicht kleinere Aktionen für das Publikum – das schafft Nähe und steigert die Identifikation mit Ihrem Orchester.
- Kooperationen im Ort aufbauen oder intensivieren
Das Instrument des Jahres eignet sich hervorragend, um lokale Netzwerke zu stärken. Jedes Jahr wird ein anderes Instrument zum »Instrument des Jahres« gekürt. Vereine können dies nutzen, um sich gegenseitig zu unterstützen und ein regionales Netzwerk der Zusammenarbeit aufzubauen – zum Beispiel durch gemeinsame Veranstaltungen mit anderen Instrumentalsparten, Vereinen oder Kulturinstitutionen.
Auch Kooperationen mit Kommunen sind möglich, etwa durch die gemeinsame Initiierung eines lokalen Kulturpreises oder eines thematischen Konzertzyklus.
- Kulturpolitische Akteure einbinden
Kulturpolitikerinnen und Kulturpolitiker sind oft offen für Einladungen zu besonderen Anlässen in ihrem Wahlkreis. Veranstaltungen im Rahmen des »Instruments des Jahres« bieten dafür einen idealen Rahmen. Hier können Gespräche entstehen – über Vernetzung, mögliche Förderungen oder über Patenschaften und Schirmherrschaften.
- Zusammenarbeit mit Musikschulen
Musikschulen sind vielerorts zentrale Partner bei der musikalischen Ausbildung. Wenn das Akkordeon bereits im Lehrplan vertreten ist, kann eine Kooperation helfen, Nachwuchs für Ihr Orchester zu gewinnen.
Mögliche Kooperationen:
- Ihr Verein vermittelt interessierte Kinder und Erwachsene gezielt an die Musikschule, sofern Sie im Verein nicht selbst ausbilden.
- Die Musikschule empfiehlt im Gegenzug ihren Schülerinnen und Schülern, im Akkordeonorchester mitzuspielen und dort Gemeinschaft zu erleben.
- Sie unterstützen gemeinsam den Aufbau eines Akkordeonangebotes, wenn es bisher keines gibt.
- Bieten Sie Schnupperproben an oder etablieren Sie einen regelmäßigen offenen Probentag für Musikschülerinnen, Musikschüler und andere Interessierte aus der Region.
Diese Kooperationen helfen Ressourcen gut zu nutzen und sich gegenseitig zu stärken. Für die Musikschule kann das gemeinsame Musizieren wichtiger Motivationsfaktor für die Schülerinnen und Schüler sein, damit diese »am Ball« bleiben und das Akkordeonspiel als dauerhafte Bereicherung erfahren. Viele Menschen kennen das Format „Akkordeonorchester“ vielleicht noch gar nicht. Nutzen Sie diese Chance.
- Pressearbeit: Geschichten sichtbar machen
Medien suchen Geschichten, Persönlichkeiten und besondere Anlässe. Nutzen Sie das Mottojahr gezielt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Besondere Projekte, ungewöhnliche Konzertorte, Kooperationen oder Porträts über regionale Akkordeonistinnen und Akkordeonisten können für lokale Medien interessant sein. Eine gute Pressearbeit wirkt oft weit über das Aktionsjahr hinaus und hilft, einen guten Kontakt zu den Lokalmedien aufzubauen.
- Spielerinnen und Spieler aktiv ansprechen
Viele Akkordeonspielerinnen und -spieler musizieren allein oder kennen die Strukturen der Orchester wenig. Vielleicht wissen Mitglieder Ihres Vereins, wer zu Hause Akkordeon spielt. Sprechen Sie diese Personen an und laden Sie sie zu einer Probe ein. Häufig reicht ein niederschwelliger Impuls und Menschen entdecken die Freude am gemeinsamen Musizieren.
- Akkordeon in Bildungseinrichtungen sichtbar machen
Ein sehr niedrigschwelliger Ansatz ist es, einem Kindergarten oder einer Grundschule für eine begrenzte Zeit ein Instrument zu überlassen. Allein die regelmäßige Sichtbarkeit kann Berührungsängste abbauen und das Akkordeon selbstverständlich zu machen.
Auch kurze Schul- oder Kindergartenbesuche, bei denen das Akkordeon gezeigt wird und ausprobiert werden darf, wecken Neugier. Viele Lehrkräfte berichten, dass der technische Aufbau des Akkordeons Kinder besonders fasziniert. Auch Schulbesuche, Akkordeon-, Mundharmonika oder Melodica-Klassen können hilfreich sein, Kinder für das Akkordeon zu begeistern und für den Unterricht im Verein zu gewinnen. Hier bietet das Ganztagsangebot, dass im Schuljahr 2026/27 in vielen ersten Klassen startet, ein gutes Einfallstor – musikalische Angebote sind gesucht.
- Materialien für junge Zielgruppen nutzen
Gemeinsam mit dem Deutschen Akkordeonlehrer-Verband arbeitet der DHV aktuell an einem neuen Pixi-Büchlein zum Akkordeon. Sobald es erhältlich ist, können Orchester und Vereine es gezielt einsetzen, um Kinder spielerisch an das Instrument heranzuführen – etwa bei Schulaktionen, Konzerten oder Tagen der offenen Tür.
Wichtig ist: Werden Sie aktiv und beziehen Sie Ihre Orchestermitglieder ein. Der klar abgegrenzte Zeitraum des Aktionsjahres kann Menschen motivieren, sich einzubringen – auch jene, die für längerfristige Ämter bislang nicht zur Verfügung stehen wollten. Wenn Menschen erleben, dass ihre Ideen umgesetzt werden, stärkt das Selbstwirksamkeit, Engagement und oft auch die Bereitschaft, langfristig Verantwortung zu übernehmen.
Die Anregungen wurden von einer Arbeitsgruppe zum Instrument des Jahres gesammelt und vom DHV-Geschäftsführer Johannes Wollasch-Demandt ausgearbeitet.
Wie kann ich meine Idee finanzieren?
Diese Frage treibt viele Vereine und Ensembles um. Eine Möglichkeit kann ein Antrag beim Amateurmusikfonds sein. Die Ausschreibung wurde vor Kurzem Veröffentlicht. Anträge können bis zum 02.02.2026 gestellt werden. Gefördert werden nur Projekte, die nach dem 01.06.2026 beginnen. Weitere Informationen hier.
Weitere Fördermöglichkeiten sind auf Frag-Amu zu finden: https://frag-amu.de/foerdermittel/
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