Nicht nur der Frühsommer war beim 2. Orchester des Handharmonikaclubs Untergrombach (HCU) ereignisreich mit der erfolgreichen Teilnahme an den Wettbewerben in Innsbruck beim 14. Word Music Festival sowie in Mainz im Rahmen des 11. Deutschen Orchesterwettbewerbs, sondern auch der Herbst: das 2. Orchester schickte sich nun an, ein Konzertgastspiel im südbadischen Endingen am Kaiserstuhl zu bestreiten. Zustande gekommen war diese Kooperation über die Verbindung von Uwe Höhn, dem Dirigenten des HCU, zu seinem ehemaligen Akkordeonschüler Jörg Müller, der heute Dirigent des Kaiserstühler Harmonikaspielrings (KHS) in Endingen ist. Unter dem Motto „Akkordeon concertant“ boten beide Orchester ein mit viel Beifall bedachtes Gemeinschaftskonzert im gut besuchten Bürgerhaus in Endingen. Der erste Konzertteil wurde vom rund 20-köpfigen KHS gestaltet. Im Mittelpunkt stand beim KHS, neben einigen kürzeren Werken, Albert Ketélbeys musikalische Erzählung „Auf einem persischen Markt“. Das sechsteilige Werk wurde von den Musikern und Dirigent Müller treffend charakterisiert, ehe mit „One Tango“ ein modernes Werk Ian Watsons auf dem Programm stand, der derzeit als Newcomer der Akkordeonszene gefeiert wird. Herzstück des Abends war schließlich das Zusammenspiel beider Orchester: in der von Uwe Höhn komponierten Klangszene „Und man blies die Posaunen“, die den Fall der Stadt Jericho tonmalerisch darstellt, hatte der KHS den Orchesterpart inne, wohingegen sieben im Saal verteilte Akkordeontrios aus Musikern des HCU die historischen Ereignisse quasi räumlich erfahrbar machten. Im Anschluss gestaltete das 2. Orchester seinen Konzertteil zum Thema „Wasser“: Friedrich Smetanas unvergängliche Tondichtung „Die Moldau“ stand gleich drei Originalwerken für Akkordeonorchester gegenüber: Auszügen aus „Das Meer“ von Hugo Herrmann, „Atlantis“ der jungen Komponistin Silke d’Inka und, als Uraufführung, das zwischen moderner Sinfonik und Filmmusik changierende Werk „Setting sails“ von HCU-Orchestermusiker Moritz Reiser, der in jüngster Zeit schon mehrfach als Komponist in Erscheinung getreten ist. Krönender Abschluss war schließlich als Zugabe die Filmmusik zu „El Dorado“ von Thomas Bergersen, von beiden Orchestern gemeinsam mit rund 50 Akkordeonisten auf der Bühne klangprächtig dargeboten.
Daniel Hennigs
Anzeige



