Lagerfeuerabende als musikalischer Höhepunkt im Ferienlager
Ferienlager sind eine wunderbare Gelegenheit, junge Musikerinnen und Musiker zusammenzubringen, gemeinsam zu musizieren, Freundschaften zu schließen und unvergessliche Momente zu erleben. Einer der Höhepunkte eines solchen Camps sind die täglichen Lagerfeuerabende. Sie bieten eine entspannte Atmosphäre, in der die Teilnehmenden ihre musikalischen Fähigkeiten einbringen und ihr Repertoire erweitern und festigen können. Gleichzeitig fördern sie das Gemeinschaftsgefühl und schaffen Raum für besondere Erinnerungen.
#LagerfeuerLiebe
Lagerfeuerabende sind nicht nur gemütlich und entspannend, sondern auch pädagogisch wertvoll. Sie bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, sich außerhalb der offiziellen Probenzeiten über ihre musikalischen Fähigkeiten und Interessen auszutauschen. Das gemeinsame Musizieren am Lagerfeuer, das Singen von Liedern und das Erzählen von Geschichten fördern die soziale Kompetenz, das Selbstbewusstsein und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Teilnehmenden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Lagerfeuerabende ist ihre entspannte Atmosphäre, in der sich die Teilnehmenden von den Anstrengungen und Herausforderungen des Tages erholen können. Gerade in einem Jugendorchesterlager, in dem die jungen Musikerinnen und Musiker intensiv proben und sich neuen musikalischen Herausforderungen stellen, sind solche Momente besonders wichtig.
Musik am Lagerfeuer – eine ganz besondere Stimmung
Das Musizieren am Lagerfeuer erzeugt eine einzigartige Stimmung und bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Musik in einem informellen Rahmen zu präsentieren und sich auszuprobieren. Es ist wichtig, dass die Jugendleiterinnen und Jugendleiter diese Atmosphäre fördern und einen Raum schaffen, in dem die Teilnehmenden sich wohl und sicher fühlen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist es, die Jugendlichen selbst entscheiden zu lassen, welche Musik sie am Lagerfeuer spielen möchten, und sie dabei zu unterstützen. Die Leiterinnen und Leiter können auch eigene musikalische Ideen einbringen, um den Teilnehmenden Inspiration zu bieten und den kreativen Austausch zu fördern.
Aktionsideen für den Lagerfeuerabend
Neben dem klassischen Musizieren können auch verschiedene Aktionen und Spiele den Abend um das wärmende Feuer bereichern. Drei Beispiele hierfür:
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- Musikalische Spiele und Improvisation: Eine spielerische Herangehensweise an das Musizieren am Lagerfeuer kann den Teilnehmenden helfen, ihre Kreativität und ihr musikalisches Selbstbewusstsein zu stärken. Eine Möglichkeit ist das »Stop-and-Go«-Spiel, bei dem eine Person ein Lied oder ein Musikstück beginnt und die anderen nach und nach einsteigen. Sobald alle mitspielen, gibt die Spielleitung das Signal »Stop«, und alle hören abrupt auf. Anschließend gibt die Spielleitung das Signal »Go«, und die Musikerinnen und Musiker setzen das Stück fort.
Ein anderes Spiel ist »Musikalisches Teekesselchen«. Dabei denken sich die Teilnehmenden jeweils ein Lied oder ein Musikstück aus, das sie anschließend vorspielen oder vorsingen. Die anderen müssen erraten, um welches Stück es sich handelt.
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- Themen- und Liederabende: Um den Lagerfeuerabenden Struktur zu geben und ihre musikalische Vielfalt zu fördern, können sie mit bestimmten Themen oder Genres gestaltet werden. Zum Beispiel könnten die Teilnehmenden an einem Abend Volkslieder aus verschiedenen Kulturen und Ländern präsentieren, an einem anderen Abend Filmmusik oder Musical-Songs. Dabei können sie sowohl solo als auch in kleinen Gruppen auftreten.
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- Geschichten erzählen und Gedichte vortragen: Am Lagerfeuer können die Teilnehmenden auch ihre erzählerischen Fähigkeiten und ihre Kreativität einbringen. Zum Beispiel kann eine »Geschichtenkette« gestaltet werden, bei der eine Person eine Geschichte beginnt und jede weitere Person die Geschichte fortschreibt. Das fördert die Kreativität und die Fähigkeit, auf die Ideen anderer zu reagieren. Alternativ können die Jugendlichen auch eigene Gedichte oder Texte vortragen, die sie im Laufe des Ferienlagers geschrieben haben. Diese können musikalisch untermalt oder in Verbindung mit einem Lied präsentiert werden.
Mehr Spielideen und Tipps für die Programmgestaltung am Lagerfeuer gibt es im Jugendleiter-Blog unter www.jugendleiter-blog.de/lagerfeuer-jugendarbeit/.
Sicherheit am Lagerfeuer
Die Sicherheit am Lagerfeuer sollte für alle Beteiligten oberste Priorität haben – gerade auch während des Spielens. Hier sind einige grundlegende Tipps, um diese zu gewährleisten:
- Wählt einen geeigneten Platz für das Lagerfeuer, der ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien wie Zelten, Bäumen und Gras hat.
- Umgebt das Feuer mit einer Feuerstelle oder einem Steinkreis, um die Ausbreitung von Funken und Glut zu verhindern.
- Achtet darauf, dass das Feuer nicht zu groß wird und immer unter Kontrolle bleibt. Verwendet trockenes Holz, um Rauchentwicklung zu minimieren.
- Stellt einen Eimer mit Wasser oder einen Feuerlöscher in der Nähe des Lagerfeuers bereit, um im Notfall schnell reagieren zu können.
- Lasst das Feuer niemals unbeaufsichtigt.
- Bringt den Teilnehmenden bei, wie sie sich sicher am Lagerfeuer verhalten sollen, z. B. indem sie langsame Bewegungen machen und nicht mit brennenden Stöcken herumwedeln.
Stockbrot: Ein einfaches und leckeres Rezept für den Lagerfeuerabend
Stockbrot ist ein Lagerfeuer-Klassiker und eignet sich hervorragend als gemeinsame Aktivität und Snack am Lagerfeuerabend. Hier ist ein einfaches Rezept, das mit Kindern und Jugendlichen zubereitet werden kann:
Zutaten für 10–12 Portionen:
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- 500 g Mehl
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- 1 Päckchen Trockenhefe (7 g)
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- 1 TL Zucker
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- 1 TL Salz
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- 300 ml lauwarmes Wasser
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- 2 EL Pflanzenöl
Zubereitung:
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- Vermischt Mehl, Hefe, Zucker und Salz in einer großen Schüssel.
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- Fügt das lauwarme Wasser und das Pflanzenöl hinzu und knetet den Teig, bis er geschmeidig ist.
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- Lasst den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für ca. eine Stunde gehen, bis er sich verdoppelt hat.
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- Teilt den Teig in kleinere Portionen auf und lasst die Jugendlichen den Teig um Stöcke wickeln, die sie zuvor gesammelt und von Rinde befreit haben.
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- Haltet die Stockbrote über die Glut des Lagerfeuers und dreht sie regelmäßig, bis sie goldbraun und durchgebacken sind (ca. 10–15 Minuten).
Stockbrot kann sowohl süß als auch herzhaft belegt oder gefüllt werden, z. B. mit Marmelade, Nutella, Käse oder Wurst. Auch können Gewürze direkt in den Teig gegeben werden.
Über den Autor
Daniel Seiler lebt für gute Jugendarbeit. Er ist Autor des Jugendleiter-Blogs und diverser Spielebücher, war viele Jahre im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aktiv, leitete über 500 Gruppenstunden und Ferienlager und arbeitete bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Er wohnt in Erfurt und ist als Redakteur, freiberuflicher Autor und Social Media Manager tätig.