In mehreren Bundesländern werden unter der Schirmherrschaft der Kultusministerien, der Landesmusikverbände und/oder der Landesmusikräte Musikmentor*innen-Programme angeboten. Was verbirgt sich hinter diesen Programmen, welche Ausbildungsschwerpunkte gibt es und wer kann teilnehmen?
Die Ausbildungsprogramme für Musikmentorinnen und -mentoren werden in den Bundesländern jeweils unterschiedlich definiert und durchgeführt. In Baden-Württemberg findet die Ausbildung von den Musikverbänden in den Musikakademien des Landes statt. In Niedersachsen und Hessen melden sich die Kursteilnehmenden fächerübergreifend an und werden bei Bedarf instrumental- bzw. vokalspezifisch in Kleingruppen aufgeteilt. Die Landesakademie Nordrhein-Westfalen in Heek fasst alle interessierten Musikmentorinnen und -mentoren in einem großen Kurs zusammen. Die Inhalte der Ausbildung können sich je nach Bundesland ein wenig unterscheiden – die Ziele sind jedoch bei allen Programmen gleich.
Die Ausbildung
… bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihre musikalischen Kompetenzen für das Musizieren und Leiten von Ensembles und Gruppen zu erweitern und sich anschließend in der musikalischen Jugendarbeit in Schulen, Musikvereinen, Glaubensgemeinschaften oder Kindertageseinrichtungen zu engagieren. Dabei sollen sie lernen, eigenverantwortlich musikalische und organisatorische Aufgaben zu übernehmen. So können nach der Ausbildung beispielsweise Instrumental-AGs angeboten werden, Stimmenproben oder kleinere Ensembles geleitet werden, Orchesterfreizeiten oder Probewochenenden organisiert werden – und noch vieles mehr.
Die Lerninhalte
… sind natürlich auf das Tätigkeitsfeld der Musikmentorinnen und -mentoren abgestimmt. Dazu gehören Anleitungen zur Entwicklung der eigenen musikalischen Fähigkeiten, Grundkenntnisse der Ensembleleitung und des Dirigierens, Musiktheorie, Gehörbildung, Arrangement und Musikgeschichte sowie Einblicke in Tontechnik und medienunterstütztes Musizieren. Des Weiteren werden Kommunikations- und Präsentationstechniken, Rhetorik und Methoden des Konfliktmanagements vermittelt. Ergänzend werden die Themen »Kinder- und Jugendschutz«, »Aufsicht & Haftung«, »Presse- und Öffentlichkeitsarbeit« und »Pädagogik« behandelt.
Darüber hinaus wird von den Teilnehmenden eine Veranstaltung geplant, organisiert und durchgeführt. Das Ergebnis wird zum Abschluss der Ausbildung meist öffentlich präsentiert.
Teilnehmen
… können Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die Schülerinnen und Schüler einer Gemeinschaftsschule, einer Realschule oder eines Gymnasiums sind. Die Anmeldung erfolgt immer in Abstimmung mit der Lehrkraft aus dem Verein oder der Musikschule und der Schulleitung der allgemeinbildenden Schule, weil die Ausbildungsphasen teilweise in den Zeiten liegen können, in denen Anwesenheitspflicht in der Schule besteht. Die Musikmentorinnen und -mentoren werden von der Schule für die Teilnahme freigestellt.
Ziel
… ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich persönlich weiterzuentwickeln und ihr Wissen rund um Musik und Pädagogik zu erweitern. Die Teilnehmenden können nach ihrer Mentor*innen-Ausbildung die Vereinsverantwortlichen sowie die musikalischen Leiterinnen und Leiter in einem Chor oder in Orchestern und Ensembles assistierend und organisierend unterstützen. Sie können auch eigenverantwortlich Projekte in der musikalischen Jugendarbeit leiten. Darüber hinaus bekommen sie wichtige Impulse, sich möglicherweise für die Wahl eines musikpädagogischen Berufs zu entscheiden. Und »ganz nebenbei« werden die sogenannten Softskills – wie Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstreflexion, gute Kommunikation, Fähigkeit zur Zusammenarbeit und der Problemlösung – gestärkt.
Einen Mehrwert für die Orchester
… bieten die gut ausgebildeten Musikmentorinnen und -mentoren, wenn sie sich anschließend mit ihren dazugewonnenen Fähigkeiten in die Vereinsarbeit einbringen dürfen. Die Ensembles erhalten motivierte und kompetente Musizierende, die sich mit entsprechender Unterstützung mit Begeisterung für andere einsetzen. Dies ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunftssicherung des gesamten Vereins!
Sprechen Sie daher Jugendliche aus Ihren Orchestern an und motivieren Sie sie für eine Ausbildung und Qualifikation zur Musikmentorin bzw. zum Mentor – es ist für alle Beteiligten ein Gewinn!
Termine und weitere Informationen zur Musikmentor*innen-Ausbildung sind hier erhältlich:
Baden-Württemberg
1. Phase: 3.3. – 5. 3. 2023
2. Phase: 21.4. – 23. 4. 2023
3. Phase: 5.5. – 7. 5. 2023
4. Phase: 7.7. – 9. 7. 2023
http://lis-in-bw.de/,Lde/Startseite/Kulturelle+Angelegenheiten/Schuelermentor_in+Musik
Kontakt: sabine.koelz@dhv-ev.de
Hessen
1. Phase: 23.9. – 25. 9. 2022
2. Phase: 18.11. – 20. 11. 2022
3. Phase: 20.1. – 22. 1. 2023
4. Phase: 17.3. – 19. 3. 2023
5. Phase: 2.6. – 4. 6. 2023
https://www.musikmentorenfuerhessen.de/
Kontakt: musikmentoren@lmah.de
Niedersachsen
1. Phase: 4.11. – 6. 11. 2022
2. Phase: 9.12. – 11. 12. 2022
3. Phase: 10.2. – 12. 2. 2023
4. Phase: 10.3. – 12. 3. 2023 (mit
Abschlussfest)
https://lma-nds.de/kurse/764-musikmentoren-2022-2023-1-phase
Kontakt: m.luedke@lma-nds.de
Nordrhein-Westfalen
1. Phase: 10.2. – 12. 2. 2023
2. Phase: 24.2. – 26. 2. 2023
3. Phase: 31.3. – 2. 4. 2023
4. Phase: 28.4. – 30. 4. 2023
5. Phase: 25.8. – 27. 8. 2023
Kontakt: kai.schabram@lma-nrw.de