Gemeinsam Musizieren in Zeiten von Corona – ein Projekt des Orchesters Hohnerklang
Text: Frank Kitzke, Eva Geiger-Haslbeck
Mitte April ging es los: Das Orchester Hohnerklang startete sein Videoprojekt #wirhaltenzusammen! Mitten in der durch das Coronavirus bedingten Isolationsphase wurde also wieder gemeinsam musiziert. Solidarisch, kreativ und mit Zukunftsausichten – schließlich impliziert der Hashtag #wirhaltenzusammen nicht nur, dass man sich die Freude am Musizieren nicht nehmen lässt, sondern auch, dass man in Zeiten einer Pandemie Rücksicht aufeinander nimmt und gezielt neue Wege sucht, um Projekte zu verwirklichen. Und das findet großen Anklang: Unmittelbar nach dem Start am 17. 04. verbreiteten sich die Infos über das Projekt wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Anfang Mai lag die Reichweite bereits bei 27.395 Aufrufen, 250 geteilten Inhalten auf Facebook, 294 Likes und 44 Kommentaren und 1.421 Aufrufen auf Youtube, Keine schlechte Bilanz für ein Akkordeonprojekt!
Wie kam es zu der Idee? Hans-Günther Kölz und Frank Kitzke haben sich gemeinsam bereits am Donnerstag, 12. 3. 2020 entschieden, ab sofort keine Musikproben aufgrund der Corona-Krise mehr durchzuführen. Der größte Teil der OrchesterspielerInnen sind MundharmonikaspielerInnen, und ein Blasinstrument bedeutet immer eine unkontrollierte Verbreitung von eventuell vorhandenen Viren. „In einem so kleinen und sehr beengten Probenraum wie bei uns ist es zudem faktisch unmöglich, ausreichend Abstand voneinander zu halten“, so Kölz.
Damit aber der Kontakt innerhalb des Orchesters nicht abbricht und untereinander trotzdem ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und bleibt, hat sich das gesamte Orchester in einem Online-Meeting spontan für das Gemeinschaftsprojekt in Form dieses musikalischen Videobeitrages entschieden. Es dauerte dann auch nicht sehr lange, bis Hans-Günther Kölz der neue Titel „#wirhaltenzusammen“ einfiel. Er spielte ihn spontan am Klavier ein und wurde dabei von seiner Ehefrau Sabine Kölz gefilmt. Damit war die Musik für das Projekt geboren.
Robin Schmidt konzipierte dann im Over-Dub-Verfahren ein dementsprechendes Audio-Projekt. Es wurden über 50 einzelne Stimmen übereinandergelegt, abgemischt und dann zu einer Stereo-Tonspur zusammengemischt. Dateien von über 20 Gigabyte kamen bei diesem Projekt zusammen, die vom Gesamtkoordinator Frank Kitzke bearbeitet, geteilt, herunter- und wieder heraufgeladen wurden. „Technisch hat alles bestens geklappt. Der wichtigste Faktor war jedoch der Einzähler, bzw. Ticker. Der mußte zwingend auf jeder Tonaufnahme zu hören sein. Nur dann kann man die Stimmen nachher dementsprechend übereinanderlegen und abmischen“, erzählt Frank Kitzke von der technischen Umsetzung des Projekts.
Insgesamt stecken in diesem Projekt ca. 250 Arbeitsstunden, die von allen Spielerinnen und Spielern gemeinsam geleistet wurden – eine ganz wörtliche, engagierte und tolle Umsetzung des Gedankens #wirhaltenzusammen!
Und was ist weiter geplant? Gibt es eine Zukunft für das Projekt? Ganz bestimmt, sagt Frank Kitzke. „Wir arbeiten bereits am nächsten Projekt. So lange wir noch keine Möglichkeit haben wieder real zu proben, wollen wir mit diesen Projekten den Zusammenhalt der ‚Truppe‘ bewahren. Immer unter dem #wirhaltenzusammen.“
Das Projekt #wirhaltenzusammen finden Sie auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=esZC-0sOSUQ und natürlich auf allen Social Media-Kanälen des Orchesters Hohnerklang.